Neuropsychologe Lutz Jäncke über die Auswirkungen einer Welt voller Informationen
Training für das Gehirn verspricht der Neuropsychologe Professor Lutz Jäncke, der heute Abend auf Einladung der Statistisch-Volkswirtschaftlichen Gesellschaft in Basel spricht. «Zu viele Informationen sind ein Sumpf, in dem man versinken kann», sagt der Wissenschaftler – und will zugleich beim Thema «Multimedia» nicht als Spielverderber gelten, selbst wenn sein Vortrag die Frage nach «Segen oder Sucht» stellt. Jäncke forscht an der Universität Zürich zur Plastizität des Gehirns. Was komplex klingt, fasst er mit einer einfachen Frage zusammen: «Wie verändert sich das menschliche Gehirn anatomisch und funktionell infolge von Erfahrungen?» Vor allem der Kontrolle des Verhaltens durch den vorderen Bereich des Gehirns, dem sogenannten Frontalkortex, gilt dabei sein besonderes Interesse.
Der 1957 in Wuppertal geborene deutsche Wissenschaftler konzentriert sich auf Fragen des Lernens und der Aufmerksamkeit, die von dieser Hirnregion im Wesentlichen gesteuert werden. Jäncke ist überzeugt: «Hirne sind trainierbar.»…
Verfasser: Patrick Griesser (Basler Zeitung, 13.05.2013)